Lebensfreude im neuen Alltag

Ein Jahr Rente liegt hinter mir – und ich kann sagen: Das Experiment ‘Unbekümmertheit’ hat mein Leben verändert.

Ein Rückblick voller kleiner Wunder:

Kassensturz nach einem Jahr Unruhestand

Mit einem kindlichen Anfängergeist alles Neue und Unbekannte betrachten und beginnen – das wird uns doch in jedem Achtsamkeitstraining empfohlen. Vielleicht taugt das ja auch als Lebenseinstellung, als “Normalmodus” im Alltag?

Unbekümmert – das klingt nach: ohne jegliche Vorerfahrungen, ohne bereits erlebten Kummer, ohne Ängste, ohne Sorgen, ohne Grenzen unbeschwert losgehen und einfach das tun, was uns gerade in den Sinn kommt.
Wobei : “Sinn” meint hier nicht den analytischen Kopf, der alles durchdenkt und logisch plant – sondern eher Gespür, intuitives Verstehen, eine Art siebten Sinn.

Mir fällt Pippi Langstrumpf ein „Das habe ich noch nie gemacht, also wird es sicher gut.“

Ja – so war mein Gefühl vor genau einem Jahr, am 1. Juni 2024. Frische Rentnerin. Noch nie vorher ausprobiert, diese Rolle.

Einfach los. Unbekümmert in den Unruhestand.

Sämtliche ungefragten Ratschläge von Menschen schlug ich in den Wind, den ich von da an einfach öfter genießen wollte.

Und genau das habe ich auch getan!
Ich habe den Wind in den Haaren gespürt, mich am Klopfen des Spechtes und dem Gesang des Rotkehlchens erfreut und Schmetterlinge auf meinen Armen landen lassen.

Ich habe mehr Spüren in mein Leben aufgenommen.

Ist das schon Unbekümmertheit?
Vielleicht. Zumindest ein Anfang. Leben in den Tag hinein, schauen, was kommt – und wohin es mich zieht. Freiheit. Loslassen von Terminen, Erwartungen, festen Bahnen im Kopf.

Unbekümmertheit braucht Freiheit!

Mein einziger Wunsch zum Rentenstart: terminfreie Tage.
Ein erstes Resümee zog ich nach 90 Tagen:
Die ersten 90 Tage Rente →

Doch nach einem halben Jahr wollte ich mehr.
Im Januar kam die Idee:
– ein kostenloses Offline-Angebot für Menschen in der Umgebung starten
– als Vortragsreihe: Impulse für mehr Lebensfreude

Unbekümmertheit heißt auch: mutig sein

Mut, Neues zu beginnen.

Meinem Impuls folgend, begann ich einfach so –
ohne Businessplan, ohne Analyse.
Nur, weil ich Lust darauf hatte. Freude daran.

Weil es mir wichtig war.
Weil der Gedanke nicht mehr aus meinem Kopf wollte.
So, wie mich beim Malen manchmal ein Impuls überfällt:
Flasche auf, umdrehen und quer übers Blatt Farbe tropfen lassen – weil mir nach Rot ist.

Keine Regeln, keine Vorgaben. Einfach machen.
Vielleicht lebe ich heute tatsächlich die Unbekümmertheit aus,
die als Kind keinen Platz hatte.
Nicht beim Malen. Nicht im Sandkasten oder in Schlammpfützen.

Es einfach tun, weil ich Bock drauf habe,
weil ich pure Lebensfreude dabei empfinde.

Unbekümmert wie ein Kind

Ich plante voller Elan – noch bevor der Inhalt stand.
Räume gemietet, Flyer entworfen, Werbung gemacht.
Dann gab’s auch kein Zurück mehr.

Meine Unbekümmertheit hatte sich Verbündete gesucht:
Kribbeln im Bauch, Begeisterung, Schaffensfreude.

Ich wollte Lebensfreude teilen und verteilen.
Menschen ermutigen, sich selbst auf den Weg zu machen.

Und ich tat es einfach –
ohne Sorgen, ohne Zweifel, ohne Umfrage.

Ich glaubte daran, dass es gut wird. Und das wurde es auch.

Und ganz nebenbei steigerte das meine eigene Lebensfreude enorm.

Ich mach das jetzt einfach.

Das ist wohl die schönste Erkenntnis aus meinem ersten Jahr im neuen Leben:
Ich darf tun, was ich liebe.
Ich darf zeigen, was ich kann.
Und das darf leicht sein.

Heute habe ich entdeckt:
Ein kleiner Funken #Unbekümmert sein hat all das möglich gemacht.
Schmetterling auf einem Blatt

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

2 Kommentare zu „Unbekümmert? Ja bitte! Ein Jahr Rentnerin“

  1. Liebe Lydia
    Das klingt wirklich perfekt unbekümmert :)! Machen, was man gerne macht, ohne Erwartungen und aus vollem Herzen. Was für ein grossartiger Start in den (Un)-Ruhestand. Genau das wünsche ich dir auch weiterhin!
    Herzlich,
    Edith

    1. Vielen Dank, liebe Edith für diese guten Wünsche.
      Als ich noch viiiiel jünger war, herrschte allgemein die Meinung vor, dass Menschen im Alter wieder „kindisch“ werden.
      Das war leider nicht wertschätzend gemeint.
      Betrachte ich heute diesen Satz, dann stimmt er einfach – und ist eine tolle Aussage.
      Wenn Menschen die kindliche Unbekümmertheit und Leichtigkeit beim Älterwerden wieder entdecken,
      dann ist das ein wundervoller Ausgleich für die zunehmenden Schmerzen und Einschränkungen, die sich halt nach und nach einstellen.

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner