Ich war vor kurzem unterwegs – eine Woche lang –
und habe Familie, Freunde und Kollegen aus früheren Zeiten besucht.
In Nordhessen, im Südharz, im Rhein-Main-Gebiet und im Ruhrgebiet.
Im Kofferraum genügend regentaugliche Klamotten und Schuhe, die auch alle gebraucht wurden 😉
Keine durchgetakteten Termine,
lediglich lockere Verabredungen und Übernachtungsplanungen.
Und dann in den Tag hineinleben.
Kein MUSS – alles nur KANN und DARF –
Ich war gar nicht sicher,
ob ich das überhaupt noch kann.
Und stellte fest, dass es wie mit dem Fahrradfahren ist –
verlernt man nie so ganz.
In dieser Woche verschwand ganz unauffällig
aus meinem inneren Wortschatz
das Wort MUSS.
Ich kam mit unglaublich viel neuer Energie zurück
und stellte fest, dass das Loslassen leichter geworden ist.
Loslassen von Perfektionismus, Eile und Ergebnisdruck.
Der Satz <<ich muss gar nichts >>
ist wohl irgendwann von dem Schild,
das seit dem Beginn des Unruhestandes an der Zimmertür hängt,
in mein Unterbewusstsein übernommen worden
und hat sich dort wie ein Mantra
in alle Dialoge meines Inneren Teams eingemischt.
Und das so hartnäckig, dass ich es mir langsam wirklich glaube.
Manche Muskeln, die wohl vor allem aus Druck und Angst verkrampft waren, üben sich inzwischen im Loslassen, im Entspannen.
Das fiel mir erst zuhause richtig auf.
Denn mein Verhalten hat sich deutlich erkennbar verändert.
Jetzt MUSS ich nicht mehr
- drei Tage vor einer Fahrt alles gepackt haben,
- abends den Tee für morgens kochen,
- abends festlegen, was ich morgen anziehe,
- den Speiseplan für die ganze Woche festlegen
und dann genau so umsetzen, - jeden Tag 10.000 Schritte absolvieren.
Sondern ich DARF mittlerweile
- den Koffer spontan und auch mal unordentlich packen,
- die Teesorte dann aussuchen, wenn ich Lust darauf habe,
- morgens beim Anziehen darüber nachdenken, was ich heute mag,
- nur Lieblingsgerichte aufschreiben
und dann zum Kochen die Zutaten einkaufen, - spazieren gehen bei Sonne oder Regen.
Mir hat vermutlich geholfen,
innerlich zunächst in den Protestmodus zu schalten,
und somit konsequent
wirklich jeden wahrgenommenen MUSS-Gedanken abzulehnen
und das Gegenteil davon zu wollen oder zu tun.
Unsere inneren Antreiber
tragen wir schon sehr lange mit uns herum.
Sie haben zu Beginn auch einen wichtigen Zweck erfüllt und uns gut unterstützt.
(Die Zusammenhänge kennst Du vermutlich schon – ich gehe in diesem Beitrag nicht näher darauf ein)
Aber jetzt – hier und heute – sind sie vielleicht entbehrlich –
oder verdienen zumindest mal eine Gegen-STIMME.
Im Alltag kommen sie (in unserem Kopf) ständig zu Wort –
oft ohne wirkliche Berechtigung:
- Ich muss noch schnell mal … meine Mails checken
- Ich muss unbedingt noch … meine Freundin anrufen
- Das (was auch immer) muss heute noch fertig werden
- … ergänze hier gerne Deine Lieblingssätze …
Jeder MUSS-Gedanke
und jedes MUSS-Gefühl
übt Druck aus.
Auf Deine Stimmung, Deine Atmung, Deine Muskelspannung.
Auch wenn Du es nicht bewusst wahrnimmst.
Prüf einfach mal Deine inneren Dialoge.
Hinterfrage jedes MUSS, das Dir auffällt.
Ist es wirklich angemessen? Ok – dann weiter im Text.
Ist es unnütz? Dann weg damit!
Formuliere den Satz neu, erlaube Dir stattdessen ein DARF:
- Ich darf … meine Mails auch ruhig bis morgen unangetastet lassen
- Ich darf … den Anruf bei meiner Freundin verschieben,
und mir dann richtig Zeit dafür nehmen - Das (was auch immer) ist vielleicht doch nicht so dringend
und kann auch bis morgen liegenbleiben? - … ergänze hier gerne Deine Lieblingssätze …
Wichtig:
es geht nicht darum, zu prokrastinieren –
dennoch ist ein kleiner Protest-Modus hilfreich,
um erst einmal aufzuwachen aus der MUSS-Trance.
Wie kann das gehen?
Wenn Du feststellst, dass Deine MUSS-Stimme Dir etwas vermiest,
was Du eigentlich gerne tun möchtest –
zum Beispiel schöne Pläne endlich mal in die Tat umsetzen
oder freie Zeiten genießen –
dann setz dem als Gegen-Stimme ein
„ich muss gar nichts!“ entgegen –
oder einen ähnlichen Satz.
Und dann formulierst Du, was Du stattdessen DARFST.
Dabei gilt es, für jedes MUSS, das Du wahrnimmst,
zu prüfen,
was Du daraus machen WILLST.
Vielleicht machst Du daraus ja mal eine Selbst-Challenge 😉
Meine eigene Kurzfassung lautet
Schluss mit MUSS
Scharf auf DARF
Ja, ein bisschen plump, dieser Reim 😉 – prägt sich dem Hirn aber prima ein.
Ich wünsche Dir eine zauberhafte Zeit
beim Entdecken der vielen Möglichkeiten,
Deinen eigenen inneren Dialog zu „schärfen“.
Du kannst das!
Und Du darfst das auch!

Übrigens – hier kannst Du Dir das ganze Bild ansehen,
aus dem der Ausschnitt „Ich darf das“ stammt.
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Liebe Lydia,
wie toll Du das wieder formuliert hast.
Ich sehe Herrn MUSS und Frau DARF vor meinem inneren Auge, die eine rege Diskussion führen und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubern.
Wie gut kenne ich die beiden Herrschaften!
Liebe Grüße in den Hohen Norden
Margaretha
Liebe Margaretha,
wie hübsch – jetzt habe ich auch ein Bild der beiden vor mir – Herr MUSS mit dem Spazierstock, mit dem er wild in der Gegend herumfuchtelt –
und Frau DARF in einer kuscheligen, bunten Strickjacke, die immer mal wieder tief durchatmet und ihn trotz aller Differenzen mild anlächelt ….
Danke für das Bild in meinem Kopf!
und sonnige Grüße zurück in den Süden
Lydia