Es geht nicht um Deinen Lieblings-Lutscher
„Der benimmt sich, als hätte er heute seinen Lieblings-Lutscher nicht bekommen“,
sagt meine Masseurin, die ich sehr schätze – nicht nur, weil sie meinen Rücken immer mal wieder geraderückt, sondern weil ihre bodenständige, vernünftige und sehr deutliche Kommunikation auch sonst öfter mal was geraderückt.
Und dabei ist sie noch nicht mal Ostfriesin, sondern stammt aus dem Sauerland. Aber dort sind die Leute ja auch sehr direkt!
Wir sprachen über Protest. Über Menschen, die ihren Frust, ihre Verärgerung und auch ihre Verunsicherung auf dem Niveau eines Kindergartenkindes kommunizieren.
„Denen zeige ich es jetzt aber mal!“ oder „Der wird schon sehen, was er davon hat – den ignoriere ich jetzt einfach mal!“
Genauer gesagt sprachen wir über die Begründungen, die uns begegnen, wenn es um das Thema Wahl geht;
ganz genau gesagt um die Gründe, warum manch einer jetzt eben NICHT zur Wahl gehen will.
Keine Sorge – ich werde hier keinesfalls Partei/en empfehlen. Wie denn auch.
Sehe ich doch selbst das Problem, mich nur zwischen Pest und Cholera entscheiden zu können – ach ja, Typhus und Malaria sind auch noch dabei.
Aber es gibt für mich definitiv NICHT die Option, den Kopf in den Sand zu stecken und alle anderen knapp 60 Millionen Wahlberechtigten anschließend für das Ergebnis verantwortlich zu machen.
Jede/r der NICHT wählen geht, disqualifiziert sich aus meiner Sicht für die nächsten Jahre für jegliche Meinungsäußerung in gesellschaftspolitischen Themen.
Sorry für die deutlichen Worte – aber NICHT wählen geht gar nicht.
Und dies dann noch begründen mit „Damit die da oben endlich mal merken, was los ist…“
Ja – da sind wir wieder beim Kindergarten – und beim Lieblings-Lutscher …
Politikverdrossenheit verstehe ich gut – habe ich auch.
Ich selbst möchte mich aber auch nicht in einer Partei engagieren, weil ich die Ellbogenmentalität und das höher-schneller-lauter nicht mitgehen mag.
Mir fehlen „Identifikationsfiguren“, an denen ich tatsächlich Werte und Haltung erkenne – und zusätzlich die Chance, dass sie sich damit auch behaupten können in der Lobbyismus-Welt.
Vielleicht ist es naiv – oder gutgläubig – ok, dann bin ich das halt.
Aber ich möchte nicht einfach sitzen und abwarten, was am 23. Februar um 18:10 h über die Bildschirme und Monitore flimmert – ich möchte meinen kleinen winzigen Einfluss nutzen:
Wählen gehen!
Mir bewusst sein, dass ich diesen Anteil Verantwortung habe.
Und den nutze ich – und wer nicht wählen geht, nutzt ihn eben auch – in die andere Richtung.
Den Denkzettel, den er damit den jetzigen Regierungsparteien (oder wem auch immer) verpassen will, verpasst er sich selbst – und jedem anderen Bürger.
Nämlich den Denkzettel, anderen die Entscheidung zu überlassen.
Wie bequem – dann kann man sich einreden, es seien die anderen gewesen, die den Karren weiter in den Dreck fahren. Hauptsache, keine Verantwortung übernehmen.
Sorry – das ist mir zu billig.
Menschen mit Wahlberechtigung haben nun mal Verantwortung durch ihr Wahl-RECHT!
Nutzt es – verdammt noch mal!
Ich vermute und hoffe, in mindestens 99% der Köpfe, die diesen Beitrag lesen, blinkt jetzt der Satz
„aber das ist doch selbstverständlich – natürlich gehe ich wählen.
Darüber muss man doch nicht extra reden.“
Doch! Muss man! Auch das Nicht-darüber-Sprechen hat nämlich eine Wirkung.
Es lässt die Wahl unwichtig erscheinen, nicht wert genug, darüber zu sprechen.
Und es lässt unser Gegenüber im Unklaren, ob wir erwachsen mit unseren demokratischen Rechten umgehen – oder doch eher dem Lieblings-Lutscher nachtrauern ….
Ich habe meine Briefwahlunterlagen gestern beantragt –
direkt nachdem ich meine Wahlbenachrichtigung bekam.
Dann kann mir noch nicht einmal eine Grippe dazwischenfunken.
Ich rechne mit Dir!
Und ich rechne auch mit Deiner demokratischen Haltung, das Wahlergebnis zu akzeptieren. Nur wenn die unterlegene Minderheit auch die Mehrheitsentscheidung akzeptiert, dürfen wir uns Demokratie nennen.
Und das fällt uns verdammt schwer … wenn wir es seit dem Kindergarten immer noch nicht gelernt haben.


Ich bin Artist | Blogger | Coach – und Wahl-Ostfriesin und biete
Lebensberatung und Persönlichkeitscoaching live und online an.
Lächel-Impulse für mehr Leichtigkeit und Lebensfreude
kannst Du auf meinem Blog finden.
Als Künstlerin freue ich mich, Dir meine Bilder zu zeigen,
als Bloggerin erzähle ich Alltagserlebnisse oder meine Gedanken
Oder ich schicke Dir das Lächeln frei Haus – als Lächel-Letter,
der monatlich am 27. in Deinen elektronischen Briefkasten flattert;
hier kannst du ihn abonnieren
Und wenn das alles nicht reicht – und Du mehr Unterstützung beim Wiederfinden Deines Inneren Lächelns möchtest – dann schreib mir eine Mail.
Im 1:1 Coaching online oder live begleite ich Dich gerne
auf Deiner individuellen Suche danach.