Im Senioren-Heim
Spätherbst 2017.
Mit 94 Jahren war es so weit – sie konnte einfach nicht mehr alleine in ihrer Wohnung bleiben. Nur noch sehr wenig Rest-Sehvermögen, Schwerhörigkeit, zu wenig Kraft, alles selbst zu stemmen, zu einsam, um die eigene Lebensfreude aufrecht zu erhalten.
Ihre Kinder zu weit weg wohnend, um sie täglich zu unterstützen. Wochenendhilfe reichte einfach nicht mehr aus. Im Seniorenheim gegenüber kannte sie gottseidank schon viele. Bewohner, Personal, die ganze Organisation – schließlich machte sie schon seit einigen Jahren dort ehrenamtlichen Pfortendienst.
Dennoch war es eine schwere Entscheidung, die eigene Unabhängigkeit aufzugeben. Ein vierwöchiges Probewohnen wegen eines medizinischen Notfalls bahnte den Weg.
Als ich sie nach den ersten Tagen besuchte, war die Stimmung gemischt.
Sie war froh, dass sie für Essen, Wäsche und Medikamente nicht mehr alleine verantwortlich war und im Notfall immer jemand erreichbar war –aber die Reduzierung auf ein kleines Zimmer und das Sich-Arrangieren mit den festen Regeln und Strukturen eines Wohnheims waren für ihre Kämpfernatur, die sie bisher gut durch ihr turbulentes Leben gebracht hatte, schwer zu akzeptieren.
Sie erzählte viel – auch über einige Reibereien mit dem Personal – und einige Tränen kullerten, im Bewusstsein, dass an diesem Umzug kein Weg mehr vorbeigehen würde. Wir sprachen übers Essen, das sie lobte – und dann schlich sich plötzlich ein Lächeln in ihr Gesicht.
Mit einem leicht verschwörerischen Blick und reduzierter Stimme sagte sie „Weißt Du, was sie hier jeden Morgen extra für mich zum Frühstück machen?“ Ich wusste es natürlich nicht – also kam mit strahlender Miene die Antwort hinterher –„Sie kochen mir eine Portion Haferbrei! DER schmeckt!“
Ich war baff – zuhause hatte sie keinen Haferbrei gegessen – höchstens bei Magenverstimmung. Die Verwunderung war mir wohl deutlich anzusehen. Ich bekam also noch eine Erklärung: „das erinnert mich so an früher. Als Kind habe ich auch immer Haferbrei zum Frühstück gegessen. Das wärmt so schön.“
In dieser angenehmen Erinnerung an ihre Kindheit lächelte sie auch noch eine halbe Stunde später. Ich hatte ein paar Tränen in den Augen – und ich sah, dass sie einen Weg gefunden hatte, sich mit dem Unvermeidlichen anzufreunden.
Haferbrei kann Ursache für ein Lächeln sein!
Ich bin Artist | Blogger | Coach – und Wahl-Ostfriesin und biete
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