In der Küche
Juli 1974. Meine Mutter hat gekocht.
Mein Lieblingsgericht: Erbsensuppe mit Klößchen. Es ist das Familien-Traditionsgericht, meine Großmutter kochte es mir auch immer. Sobald ich nur daran denke, läuft mir das Wasser im Mund zusammen, ich rieche und schmecke das Essen bereits auf der Zunge.
Gerade sind wir hier in der Wohnung eingefallen. Rucksäcke und Schuhe sind draußen im Treppenhaus geblieben. Wir – das sind 12 hungrige Mäuler im Alter zwischen 16 und 18, frisch zurückgekehrt von einer 14-tägigen Rom-Pilgerreise.
Vor 20 Minuten sind wir am Bahnhof in Kassel angekommen. Der kleine Fußweg hierher war lächerlich kurz – nach mehr als 200 Kilometern Fußmarsch von Assisi nach Rom.
Aber das ist eine andere Geschichte.
Hier geht’s ja um die Suppe, auf die wir uns alle fürchterlich freuen. Fast 24 Stunden Zugfahrt liegen hinter uns – wir würden jetzt ALLES essen!
Meine Mutter begrüßt uns alle mit Umarmungen und viel Freude. Vor zwei Tagen hatte ich vom Münzfernsprecher in Rom angerufen und uns angekündigt.
Ja, es gibt nicht genügend Stühle – aber die hatten wir in den letzten Wochen unterwegs auch nur sehr selten beim Essen. Hauptsache, es sind genug Teller und Löffel da! Meine Mutter hat sämtliches Geschirr zusammengesucht. Wie für eine ganz große Familienfeier.
Verteilt auf Sofas, Sessel, Küchenbank, Stühle und den Boden sitzen wir und löffeln ziemlich schweigend die unglaublich köstliche Flüssigkeit mit der Unmenge an Möhren, Lauch, Erbsen, Sellerie und Petersilie in uns hinein. Und natürlich die darin schwimmenden Klößchen aus Brötchen, Ei, Mehl und Petersilie.
Nach zwei Wochen sehr karger Kost und nur ein, zweimal ein Stück Pizza oder original italienische Pasta steht diese Suppe jetzt für Geborgenheit, Zuhause sein, Willkommen sein, Aufgehoben sein.
Die Stimmung ist fast andächtig. Es stellt sich tiefe Zufriedenheit ein – mit jedem Löffel ein bisschen mehr.
Die Arm-Bewegungen werden mit jedem Bissen ruhiger, als der erste Hunger gestillt ist und die zweite Portion dann richtig genossen werden kann. Zum Nachtisch gibt es Vanillepudding und Apfelmus. Natürlich passt der auch noch rein – bei jedem von uns.
Und dann geht es an den Abschied. Während die anderen wieder in die Wanderschuhe schlüpfen, den Rucksack schultern und in Richtung Straßenbahn aufbrechen, die jeden nach Hause bringen wird, kümmere ich mich mit meiner Mutter um den Abwasch. Der ist umfangreich – und so ist viel Zeit, um von den vielen Pilger-Erlebnissen zu erzählen.
Das Erleben dieser herzlichen Gastfreundschaft zauberte allen, die dabei waren, ein Lächeln aufs Gesicht – auch meiner Mutter als Gastgeberin.
Gast-Freundschaft ist ein wunderbarer Anlass zum Lächeln!
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