An der Kasse

Sonntagnachmittag im Edeka. Scheinbar kaufen viele hier gerne zu dieser unüblichen Zeit ein.
Beide Kassen haben geöffnet und irgendwas „klemmt“ wohl, denn es geht nicht vorwärts.
Alle, die in den beiden Schlangen stehen, wirken dennoch sehr entspannt.

Erstaunlich – denn draußen scheint die Sonne, der Grill ruft, oder die Party um die Ecke, und sicher auch Familie oder Freunde. „Das Kassenprogramm ist abgestürzt“ wird nun von vorne nach hinten mitgeteilt.
Aha – na da wird ja ein Neustart helfen – so tauschen wir Kunden uns untereinander aus.

Nach weiteren 10 Minuten glauben wir nicht mehr an Neustart-Hilfe.
Die Filialleiterin ergreift die Initiative und gibt eine Runde Eis aus der Truhe aus.
Die ganz kleinen (Flutsch Finger oder Milky oder so ähnlich).
Wir können wählen. Jeder bekommt eins.
Egal ob Enkel oder Oma, ob Motorrad-Kluft oder Sonntags-Outfit.

Es bildet sich eine fröhliche Notgemeinschaft von wartenden, eislutschenden Einkaufenden. Dankbarkeit gegenüber der Filialleitung und Gelassenheit gegenüber der unwilligen Software sorgen für wirklich gute Stimmung. Nur wenige streichen die Segel und gehen ohne Einkauf. Die übrigen plaudern angeregt miteinander.

Weitere 10 Minuten später können nun die, welche Bargeld dabeihaben, bezahlen.
Kasse funktioniert wieder, die Netzverbindung für die Kartenlesegeräte ist, wie wir nun erfahren, deutschlandweit bei Edeka abgestürzt.
Das kann dauern – eventuell auch bis Montag.

Manche kennen sich untereinander und helfen sich gegenseitig mit Bargeld aus. Niemand schimpft oder wird wütend – alle sind solidarisch, freuen sich übers spendierte Eis und die Situation löst sich zügig auf.

Eis essen macht Lächeln!

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