Am Deich
Ein warmer Spätsommertag hat mich zum Spaziergang an den Deich gelockt. Ich wähle den Weg zwischen Salzwiesen und Deich – dort ist nur wenig Betrieb, denn die meisten Touristen gehen lieber direkt an der Wasserkante spazieren.
Ich genieße die Ruhe hier – nur unterbrochen vom Geschrei eines Gänseschwarms, dem Blöken einzelner Schafe und manchmal auch dem Geräusch eines kleinen Inselfliegers beim Starten oder Landen. Schließlich ist direkt hier auch der Flugplatz Harlesiel.
In eleganter Kurve steigt der 9-Sitzer über den Deich auf, kippt auf die Seite, dreht in Richtung Wangerooge ab, schwebt übers Watt und wird in 2 Minuten auf der Insel landen.
Ich blicke kurz hinterher und setze dann meinen Weg am Deich entlang fort, immer wieder auf dem Weg vor mir prüfend, ob Schafe etwas hinterlassen haben, in das ich lieber nicht treten möchte.
Nicht immer sind hier die Schafe persönlich anzutreffen. Und wenn, dann stehen sie weit entfernt – oder liegen auf der Wiese herum. Komme ich ihnen näher, um sie zu fotografieren, dann fühlen sie sich meistens gestört – und suchen das Weite. Meine guten Fotos von Schafen sind selten – und wahre Glücks-Schüsse.
Ich gehe ziemlich ungestört weiter auf der Seeseite des Deichs und erreiche irgendwann den Punkt, an dem Umdrehen Sinn macht – damit die Beine mich auch wieder bis zurück zum Auto tragen. Das steht inzwischen ein paar Kilometer entfernt.
Mittlerweile bin ich auch gut durchgepustet und beschließe, über den Deich zur Landseite zu wechseln. Ein bisschen im Windschatten die Sonne genießen. Überrascht stelle ich auf der Deichkrone fest, dass auf dem Weg „bergab“ mehrere Schafe liegen. Sie haben es sich hier gemütlich gemacht – der Weg ist wärmer als die Wiese – und sie sind gute Energiesparer.
Es tut mir fast leid, jetzt weiterzugehen.
Vermute ich doch, dass ich sie damit aufscheuche.
Das will ich ja gar nicht.
Zu spät. Das erste steht auf.
Und trottet – langsam – auf mich zu.
Was?
Was ist denn jetzt los?
Völlig verblüfft stehe ich wie angewurzelt, wage noch nicht einmal, mein Handy für ein Foto aus der Jackentasche zu holen.
Das Schaf – nennen wir es der Einfachheit halber einfach mal Lars – kommt unbeirrt auf mich zu.
Ich strecke sehr vorsichtig meine Hand aus – und das Unglaubliche geschieht – Lars kommt zu meiner Hand und drückt sich dran.
Er fordert Streicheln ein.
Er lässt sich kraulen wie eine Katze oder ein Hund. Und das ist nicht etwa nach 30 Sekunden vorbei.
Nö – im Gegenteil – jetzt werden die anderen Schafe neidisch – Malte und Jens (Namen frei erfunden) stehen auf und kommen an getrottet. Sie boxen an meine Oberschenkel – richtig fest.
Ich habe aber doch nur zwei Hände dabei …
Kannst Du Dir vorstellen, wie es ist, von Schafen umringt zu werden, die Streicheln einfordern?
Ich wohne ja schon eine ganze Weile an der Küste – aber DAS ist mir noch nie passiert.
Ich bin echt froh, als jetzt eine Frau mit Kinderwagen näherkommt – und ich nicht mehr die ganze Streichelarbeit alleine erledigen „muss“ …….
Keine Ahnung, wie lange ich noch staunend und streichelnd dastehe, bevor ich irgendwann dann doch kopfschüttelnd den Heimweg antrete. Der Kinderwagen mit Kind und dazu gehöriger Mutter bleiben noch eine Weile länger.
Diese Geschichte ist – wie alle anderen Lächel Geschichten – wirklich und tatsächlich genau so passiert – es war kein Traum! Auch wenn ich keine Bildbeweise habe.
Übrigens – ich glaube, Lars war eigentlich ein weibliches Schaf – Malte und Jens vielleicht auch – aber ganz ehrlich – ich habe nicht so sehr darauf geachtet ….
Überraschungen hinterlassen öfter mal
ein breites Lächeln auf unseren Gesichtern!
Ich bin Artist | Blogger | Coach – und Wahl-Ostfriesin und biete
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