Wolkenzauber – Gedankenspiele

ein Gastbeitrag von Anita Sterr
entstanden im Rahmen der Blogparade #Lebensfreude2025
Kleine weiße Wolken ziehen langsam am blauen Himmel vorbei. Sie schweben dahin wie meine Gedanken, wenn ich innerlich leicht und beschwingt bin.
 
Es kommt vor, dass ein Wölkchen bei seinem Tanz das nächste anstupst, bevor sie sich vereinen. Andere Male verschwindet eine Wolke aus unserem Blickfeld, weil sie von einer größeren überdeckt wird.
 
Gedanken, die sich verbinden, eröffnen mir manchmal einen neuen tieferen Sinn. Eine große, wichtige Einsicht übernimmt das Ruder. Sie verscheucht die kleinen alten Grübeleien.
Wolken am Himmel
Wolken sind nicht nur weiß und grau. Beim Sonnenuntergang tragen sie oft ein strahlend gelbes, oranges oder rotes Kleid. Das warme Licht sucht dann unsere Augen und mit etwas Glück erreicht es unsere Seele.
 
Je bunter meine Gedanken sind, desto intensiver fühle und lebe ich. Manchmal entsteht dabei sogar ein richtiger Ideen-Regenbogen.
 
Wenn sich ein Sturm zusammenbraut und die Wolken am Himmel durcheinanderwirbeln, dann liegt oft eine spürbare Spannung in der Luft. Grelle Blitze jagen sich und bald darauf grollt der Donner. Die dunklen Gewitterwolken drängen sich zu öffnen, denn sie bersten fast vor lauter Nass. Endlich fallen große glitzernde Regentropfen auf die Erde, sinken in den Boden und bringen Wachstum und Leben.
bunte große Wolken überm MEer
Mein Gedankenkarussell nimmt zuweilen an Fahrt auf. Wenn der innere Sturm tobt und einzelne Ventile verstopft sind, versuche ich geistigen Dampf abzulassen. Plötzliche Geistesblitze bringen klares Licht ins Dunkel. Manchmal erhellen und schärfen ein paar vergossene Tränen meinen Blick. Losgelöst und befreit bin ich dann dankbar und genieße die neue innere Harmonie.
 
Die Wolken am Himmel vermag ich nicht zu lenken, aber ich lerne immer mehr, auf meine Gedankenwelt Einfluss zu nehmen. Mit etwas Übung werde ich mir des grauen Schleiers bewusst und versehe ihn mit ein paar warmen gedanklichen Farbklecksen. Das gefällt meinem Geist und so findet er den Weg zurück in harmonische Bahnen.
dunkle Wolken und grelle Sonne über Landschaft
Quelle: Anita Sterr
An sonnigen Tagen stelle ich mir zuweilen vor, wie ich auf eine der weißen Wolken klettere und mit ihr auf die Reise gehe. Ich spüre rein, wie bequem und flauschig es da oben ist. Beim Dahinschweben begegnen uns weitere Wolkengebilde. Jedes von ihnen ist einmalig in Gestalt, Tonalität und Geschwindigkeit. Kontinuierlich ändern sie ihr Aussehen.
 
Was haben wir Menschen mit den Wolken gemeinsam? Wir sind genauso einzigartig und in ständiger Bewegung und Veränderung. Zwar kann unser Körper ohne Hilfsmittel nicht fliegen, aber unser Geist ist ein absoluter Vielflieger. Wir schicken täglich durchschnittlich 60.000 – 70.000 Gedanken auf die Reise, ist das nicht unglaublich?
über den Wolken mit Sonne als Lichtfleck zwischen weiteren Wolken
Endlich traue ich mich und wage einen Blick nach unten auf unsere wunderbare Welt. Ein atemberaubendes Panorama liegt mir zu Füßen und zeigt abwechselnd blaue Seen, gelbe Felder, riesige Wälder, kahle und grüne Berge. Einen Moment lang hüllen tief liegende Wolken die Bergspitzen ein. Aber schon breitet sich die Sonne wieder aus und schubst die störenden Gebilde zur Seite. Mein Herz jubelt, ich habe freie Sicht auf die volle Pracht.
 
Festsitzende Gedankenmuster verhüllen mir zuweilen den freien Blick auf meinen Weg. Wenn aus einem anderen Blickwinkel zarte Lichtstrahlen wieder ihre Kraft entfalten, staune ich voller Freude über die Vielfalt, die mich umgibt.
Von Zeit zu Zeit tauchen kleine Ortschaften oder Städte unter mir auf. Menschen und Tiere sind von hier oben kaum erkennbar. Sie sind zu winzig. Aus der Vogelperspektive sind es nur ein paar Pünktchen im großen Ganzen. Aber wenn ich tiefer fliege und genauer hinsehe, erkenne ich deutlich, wie kostbar jedes Lebewesen ist.
weite Landschaft mit Wolkenhimmel
Quelle: Anita Sterr
Worauf wartest du? Es muss nicht immer Wolke 7 sein. Komm, wir klettern auf die für uns schönste Wolke. Wir bestaunen zusammen all das, was uns aus der Nähe nicht aufgefallen wäre. Und unsere Gedanken werden federleicht, alles erscheint so, wie es in Wahrheit ist.
Zum Schluss ein zauberhafter Aphorismus des italienischen Schriftstellers Fabrizio Caramagna: 

„Mi sento come una nuvola in un cielo azzurro
e il resto ve lo racconto tra poco che sta arrivando il vento.“

Deutsche Übersetzung:
Ich fühle mich wie eine Wolke am hellblauen Himmel.
Den Rest erzähle ich euch später, denn es kommt gerade der Wind. 
Blogtext mit viel Liebe und Fantasie erstellt von Anita Sterr

ich danke der Autorin ganz herzlich für diesen zauberhaften Beitrag!

1 Gedanke zu „Wolkenzauber-Gedankenspiele“

  1. Liebe Anita,

    was für ein gefühlvoller Text, vielen Dank, das bewegt viel in mir und führte mich gedanklich zum dem Blick aus dem Flugzeug, welches mich über die Wolken führt.

    Einmal hinausgreifen in den weißen Schaum, einmal hinausgehen und über die Wolken tanzen …
    Diese Phantasie erfüllt mich jedes Mal mit Leichtigkeit

    Kometenhafte Grüße
    Stephanie

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