Impuls im Schreibrefugium von Anke Spory
aus Rilkes Gedicht “Das Warten”
… eineinhalb Hoffnungen – zu viel und zu wenig zugleich …
Kann man Hoffnung zählen?
und wenn ja, nutzt man dafür eher Prozent oder Bruchrechnung?
Wahrscheinlich Bruchrechnung, denn Hoffnung bricht manchmal.
Manchmal zerbricht sie an der Realität,
– am Leben, das passiert, während wir andere Pläne machen.
Und manchmal durchbricht sie
– den dunklen Alltag,
– düstere Prognosen
– und gescheiterte Visionen.
Hoffnung ist die, die bleibt, wenn viele längst gegangen sind,
– weil es sich nicht rechnet,
– man nur noch drauf zahlt,
– sich ausgenutzt und ausgebeutet fühlt.
Die Hoffnung,
– dass es eben doch auch anders sein könnte,
– die Rechnung doch noch irgendwie aufgeht.
Sind eineinhalb Hoffnungen vielleicht der Beginn von Zuversicht?
Der Beginn einer Zukunft,
mit der man dann doch rechnen kann?
24. November 2025 © Lydia G. Gajewsky
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Mit viel Herz zum Zuhören, Trösten, Mut machen und Fragen stellen
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