Mein smarter Schutzengelstift

ein Gastbeitrag von Anita Sterr
Grübelnd sitze ich vor meiner Grenzwald-Geschichte und es will mir partout kein stimmiger Schlussabsatz einfallen. Mein Blick gleitet neben die Tastatur zu meinem Schutzengelstift, er ist das Geschenk meiner Cousine.

Die freundlich lächelnde Engelin hat ein silbernes Krönchen auf und ihre goldigen Haare sind zu zwei reizenden Zöpfen gebunden. Sie trägt ein langes rosa Kleidchen und hält vor der Brust ein großes rotes Herz fest in den Armen. Zwei kleine weiße Flügel zieren ihren schmalen Rücken.

Während ich sie eingehend betrachte, sehe ich, wie sie plötzlich schelmisch ein Auge zudrückt. Ich wiederum traue meinen Augen nicht und komme ihr näher.

Da ertönt eine leise Stimme: „Na setz doch die Brille auf, wenn du mich nicht siehst!“ Ein unterdrücktes Kichern wird hörbar. Verblüfft schaue ich mich im Raum um und stelle aber fest, dass außer mir keiner da ist.

„Klein, aber oho bin ich,“ tönt es aus dem Stift weiter, „wie kann ich dir helfen?“
Schutzengelstift mit Maus und Tastatur
Nach ein paarmal Räuspern gehorcht mir endlich meine Stimme. „Oh, das ist aber nett, dass du mir helfen willst! Kannst du mir vielleicht einen Vorschlag machen, wie ich meine Geschichte über den Grenzwald gut abschließen kann?“

„Natürlich! Überlege doch mal, was dir am Wald so gut gefällt. Was genau spürst du, wenn du dich an einen Baum lehnst?“

„Hmm. Als ob ich Wurzeln hätte an den Beinen, die in die Erde wachsen. Und als ob aus meinem Kopf und Schultern Äste sich gen Himmel strecken würden.“

„Na also, dann verwandle das noch auf deine bezaubernde Art und lass die Worte aus deinem Herzen in die Geschichte fließen. Wie in der Wolkengeschichte, du erinnerst dich? Und schon bist du fertig.“
Nachdem ich ihren weisen Rat befolgt habe, bin ich glücklich über das Resultat und will mich bei meiner smarten Schutzengelin gebührend bedanken. Da sehe ich, wie das freundliche Lächeln auf ihrem Gesicht wieder festsitzt und nur Stille den Raum erfüllt. Nachdenklich frage ich mich, ob mir meine blühende Fantasie wieder mal einen Streich gespielt hat…

Wie dem auch sei, ich bin erleichtert und dankbar, dass meine Geschichte endlich fertig ist. Fast freue ich mich auf die nächste (un)kreative Pause. Wie es scheint, bin ich nicht alleine und darf in einer schöpferischen Sackgasse auf die engelsgleiche Hilfe meines schlauen Stiftes vertrauen 😉
Blogtext mit viel Liebe und Fantasie erstellt von Anita Sterr
alle Bilder stammen ebenfalls von der Autorin

Herzlichen Dank an Anita für diesen zauberhaften Beitrag!

Kommentar verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Nach oben scrollen
DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner